trauchecks Trauerredner*innen Umfrage 2025 – Ergebnisse

Die Arbeit freier Trauerredner*innen unterliegt einem stetigen Wandel. Während die Nachfrage nach persönlichen und individuellen Trauerzeremonien stabil bleibt, wächst der Wettbewerb, und der Preisdruck nimmt zu. Um ein genaues Bild der aktuellen Marktsituation zu erhalten, haben wir erstmals eine umfassende Umfrage durchgeführt. Ein ganz herzliches Dankeschön an die 101 Teilnehmer*innen, die ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben. Euer Feedback ist unbezahlbar! Unser besonderer Dank gilt Uwe Klink, der die Umfrage großzügig in seinem Netzwerk geteilt und damit wesentlich zum Gelingen beigetragen hat.


Unsere zentralen Fragen waren:
•    Wie gestaltet sich die Wettbewerbssituation?
•    Kam es zu Preissteigerungen?
•    Über welche Kanäle erfolgen die meisten Anfragen?
•    Welche zusätzlichen Dienstleistungen bieten Redner*innen an?
•    Und welchen Einfluss hat künstliche Intelligenz (KI) auf die Arbeit in der Branche?
Teilnehmer*innen der Umfrage
• 101 Teilnehmer*innen (November 24 - März 2025)

•    Geschlecht: 78 % der Befragten sind weiblich.
•    Berufsausübung: 51 % arbeiten als Trauerredner*in in Vollzeit.
•    Alter:

  • 33 % sind über 50 Jahre alt.
  • 30 % gehören der Altersgruppe der 36- bis 45-Jährigen an.
  • Die 26- bis 35-Jährigen bilden mit 13 % die kleinste Gruppe.

•    Herkunft:

  • 97 % der Teilnehmenden kommen aus Deutschland.
  • 2 % aus der Schweiz.
  • 1 % aus Österreich.

Berufserfahrung und Qualifikation
•    Berufserfahrung:

  • 46 % sind seit mehr als fünf Jahren tätig.
  • 33 % arbeiten seit zwei bis fünf Jahren in der Branche.
  • Nur 5 % sind Neueinsteiger*innen.

•    Ausbildung und Qualifikation:

  • 39 % haben ihre Ausbildung über Agenturen absolviert.
  • 24 % besuchten Seminare oder Workshops.
  • 22 % eigneten sich das Wissen im Selbststudium an.
  • 8 % verfügen über ein Hochschulstudium in Theologie.


Arbeitsaufwand und Wettbewerb
•    Einsatzradius:

  • 46 % nehmen nur Aufträge im Umkreis von maximal 50 km an.
  • 39 % reisen bis zu 100 km.
  • Nur 9 % sind bereit, für eine Trauerfeier über 250 km zu fahren.

•    Wettbewerb:

  • Die Mehrheit empfindet den Konkurrenzdruck als hoch.
  • Nur 26,1 % halten den Wettbewerb für gering bis moderat.

•    Arbeitsaufwand pro Trauerfeier (inkl. Vorbereitung und Nachbereitung):

  • 56 % investieren 5–10 Stunden.
  • 34 % benötigen 11–20 Stunden.
  • 3 % wenden mehr als 20 Stunden auf.
  • 7 % schaffen es in weniger als 5 Stunden.


Honorare und Preisentwicklungen


•    Honorare pro Trauerrede:

  • 64 % verlangen 300–500 Euro netto.
  • 26 % berechnen 501–700 Euro.
  • Mehr als 1.300 Euro erhalten nur 8 %.

•    Geplante Preissteigerungen für 2025:

  • 55 % planen keine Erhöhung.
  • 28 % wollen eine moderate Erhöhung (<10 %).
  • 15 % planen eine Erhöhung von mehr als 10 %.

•    Zufriedenheit mit dem Honorar:

  • Die Mehrheit ist zufrieden.
  • 20 % sind gar nicht oder nur teilweise zufrieden.


Auftragslage und Anfragekanäle
•    Anzahl durchgeführter Trauerreden im Jahr 2024:

  • 23 %: 1–10 Reden
  • 19 %: 21–35 Reden
  • 14 %: über 50 Reden
  • 12 %: 51–100 Reden
  • 6 %: 101–200 Reden

•    Wichtigste Anfragequellen:

  • Sehr wichtig: Bestatterkontakte & Empfehlungen
  • Weniger wichtig: Agenturen, Plattformen, Social Media
  • Uneinheitliche Einschätzung: Google Ads (50 % halten sie für wichtig, 50 % für unwichtig)


KI-Nutzung in der Branche


Die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) gewinnt in vielen Branchen an Bedeutung – auch in der Arbeit von Trauerredner*innen. Während einige bereits gezielt auf KI-gestützte Tools setzen, um ihre Arbeit zu optimieren, stehen andere dem Einsatz skeptisch gegenüber. Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zeigen ein differenziertes Bild.
•    34 % setzen KI-gestützte Tools bereits ein, vor allem für:

  • Textoptimierung (83,7 %)
  • Transkriptionen (32,6 %)
  • Das vollständige Schreiben von Reden (7 %)

•    43 % lehnen den Einsatz von KI grundsätzlich ab.
•    21 % nutzen KI aktuell nicht, zeigen sich aber offen für die Zukunft.
•    2 % versuchen, KI so umfassend wie möglich in ihre Arbeit zu integrieren.

Während einige KI als hilfreiches Werkzeug zur Effizienzsteigerung betrachten, befürchten andere, dass sie die persönliche Note in Reden verwässert oder zu einer Standardisierung führt. Entscheidend wird sein, KI gezielt einzusetzen, um den individuellen Charakter einer Rede zu bewahren.
Die Umfrage macht deutlich, dass künstliche Intelligenz in der Branche der Trauerrednerinnen zwar noch nicht flächendeckend eingesetzt wird, aber zunehmend an Bedeutung gewinnt. Während einige KI bereits als hilfreiches Werkzeug betrachten, bleibt die Skepsis vieler Rednerinnen ein entscheidender Faktor. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie stark sich KI-gestützte Prozesse in dieser sensiblen Branche durchsetzen können. Entscheidend wird sein, dass Technologie nicht die persönliche, einfühlsame Arbeit der Trauerredner*innen ersetzt, sondern diese sinnvoll ergänzt.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die größten Herausforderungen für die Branche sind:
1. Steigender Wettbewerb

  • Immer mehr Neueinsteiger*innen drängen in den Markt und senken das Preisniveau.
  • Dumpingpreise erschweren es erfahrenen Redner*innen, angemessene Honorare durchzusetzen.

2. Einfluss von Bestattern & Agenturen

  • Bestatter beschäftigen zunehmend eigene Rednerinnen, wodurch unabhängige Dienstleisterinnen weniger Aufträge erhalten.
  • Agenturen setzen oft niedrige Honorare durch.

3. Preisdruck & wirtschaftliche Unsicherheit

  • Trotz Inflation bleiben viele Preise stabil.
  • Kund*innen achten verstärkt auf ihr Budget und verhandeln häufiger über die Kosten.

4. Unregelmäßige Auftragslage

  • Während einige Redner*innen viele Buchungen haben, kämpfen andere mit schwankender Nachfrage.
  • In städtischen Gebieten herrscht hohe Konkurrenz, während ländliche Regionen oft unterversorgt sind.

5. Qualitätsunterschiede & fehlende Standards

  • Es gibt keine einheitliche Ausbildung oder Zertifizierung für Trauerredner*innen.
  • Das Qualitätsniveau variiert stark, was Kund*innen verunsichert.


Fazit
Die Branche der Trauerredner*innen steht vor Herausforderungen, aber auch Chancen. Die Nachfrage nach individuellen und einfühlsamen Trauerzeremonien bleibt hoch. Wer sich klar positioniert, digital sichtbar ist und qualitativ hochwertige Leistungen bietet, kann sich langfristig erfolgreich im Markt behaupten.

Ein großes Dankeschön an alle, die mitgemacht haben. Ihr helft dabei, die Branche besser zu verstehen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Teilt wie immer gerne diese Umfrage-Ergebnisse. Es soll allen zugutekommen.

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