
- traucheck Redaktion
Oliver W. Schulte ist nicht nur Moderator, freier Trau- und Trauerredner, Entertainer und DJ: Er ist ein echtes Phänomen! Mit Herz, Humor und einem untrüglichen Gespür für Menschen verwandelt er jeden Anlass in ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben mit ihm über seinen außergewöhnlichen Werdegang, Gänsehautmomente und die Magie des Lachens gesprochen. Machen Sie sich bereit für ein Interview, das Lust macht, diesen vielseitigen Künstler live zu erleben!
Du bist Moderator, freier Trau- und Trauerredner, Entertainer und DJ. Wie kam es zu deinem „Alles-aus-einer-Hand"-Konzept?
„Das ist eine Geschichte, die im Altenheim begann. Während meines Zivildienstes habe ich dort kleine Shows auf die Beine gestellt. Ich war sofort Feuer und Flamme. Damals hätte ich nie gedacht, dass das mal mein Beruf wird. Ich habe erst mal Elektrotechnik studiert und dann als Freiberufler Software entwickelt. Aber die Bühne ließ mich nicht los! Ich habe jede Chance genutzt, nebenher zu moderieren, Gesangs- und Schauspielunterricht genommen. Das Feedback wurde immer begeisterter, bis die Leute sagten: 'Du musst das beruflich machen!' Vor über zehn Jahren habe ich dann Ollymotions gegründet. Und dann ging es Schlag auf Schlag: Videoproduktion, Fernsehen. Das eine ergab sich aus dem anderen. Der Einstieg in die freie Trauung war ein Zufall, der perfekt passte. Ich habe die Zeremonie durchgeführt und war sofort begeistert. 'Wow, Hochzeiten!' dachte ich. Und als dann Brautpaare fragten: 'Kannst du nicht auch unser DJ sein?' oder 'Hast du eine Fotobox?', war die Idee vom 'Alles-aus-einer-Hand'-Angebot geboren. Meine Erfahrung aus hunderten von Interviews und Bühnenauftritten hilft mir, Menschen zum Strahlen zu bringen und ihre Geschichten so zu erzählen, dass sie berühren. Und keine Sorge: Ich bin kein Workaholic. Alles verzahnt sich gut, und ich bin nie überarbeitet oder überbucht. Versprochen!"
Jede Trauung ist anders, aber was ist für dich das „Wow" einer freien Zeremonie?
„Das größte Wow ist für mich das Brautpaar selbst! Ihre Persönlichkeit, ihre Geschichten, ihre kleinen Eigenheiten. Daraus entwickeln wir ganz individuelle Abläufe. Wenn einer etwas Bestimmtes will und der andere gar nicht, finde ich die Balance, die beide glücklich macht. Oder ich erfinde etwas völlig Neues! So entstehen Rituale, die wirklich einzigartig sind. Ein echtes Wow ist es auch, wenn Paare den Mut haben, über schwierige Zeiten zu sprechen und sich dann vor allen Gästen ihre Dankbarkeit aussprechen. Das ist authentisch, nahbar, erlebbar. Und Motto-Hochzeiten sind der Hammer! Mittelalterlich, Wikinger, Vintage. Wenn alle Gäste mitmachen und in Kostümen feiern, dann ist das ein Gänsehaut-Wow mit riesigem Erinnerungswert!"
Gab es eine Hochzeit, die selbst dich sprachlos gemacht hat? (Und dürfen wir wissen, warum?)
„Oh ja, das passiert immer wieder! Einmal war es die Erneuerung eines Eheversprechens nach 20 Jahren. Die beiden hatten damals nur standesamtlich geheiratet, ganz schlicht. Jetzt wollten sie die große Feier nachholen, mit ihren erwachsenen Kindern. Ich habe die Kinder interviewt und ihre Antworten in meine Rede eingebaut. Was dann passierte, war unglaublich: Der Bräutigam, sonst eher ein fröhlicher Typ, hat bei den Worten seiner Kinder die Fassung verloren und so geweint, dass alle total ergriffen waren. Eine tiefe, ehrliche und liebevolle Stimmung im Raum, die ich nie vergessen werde. Die Braut sagte hinterher: 'So habe ich ihn noch nie erlebt.' Für solche Momente liebe ich meinen Beruf. Das ist auch für mich immer wieder ein Geschenk."
Viele sagen: „Wir wollen keinen 08/15-Redner." Wie zeigst du Paaren, dass sie bei dir richtig sind?
„Ich sage ihnen direkt: Eine Schablone gibt's bei mir nicht! Wir bauen die Zeremonie gemeinsam auf: kreativ, individuell und genau auf ihre Wünsche zugeschnitten. Ich sprühe vor Ideen, gebe Tipps und Tricks, wie ihre Feier noch unvergesslicher wird, bis die Augen leuchten. Ich rege ihre Fantasie an und lasse sie die Zeremonie schon mal im Kopf erleben. Und ich beruhige sie: Bei mir sind sie in guten Händen. Ich bin achtsam, ehrlich, echt und ein durch und durch kreativer Kopf mit Spaß und Humor. Was mich besonders abhebt: Ich bin Moderator und Bühnenmensch. Ich weiß, wie man Inhalte strukturiert, ohne dass es nach Programm klingt. Ich führe Menschen durch ihren großen Tag, ohne aufzudrängen. Meine langjährige Interviewerfahrung hilft mir, die besonderen Geschichten eines Paares zu entdecken und liebevoll in Worte zu fassen. Und wenn es mal nicht romantisch sein soll, nehme ich das sehr ernst. Kein Kitsch, nur das Wesentliche, ohne dass die Zeremonie unpersönlich wird. Ich überrede niemanden, sondern setze ihre Wünsche um. Daran merken sie schnell: Das ist nicht 08/15, das ist genau passend für uns gemacht. Und das Beste: Auf meiner Website ollymotions.de kann man mich in vielen Facetten erleben: in Fernseh-Formaten, Talkshows wie 'Bielefelder Bettgeschichten' oder 'Sarggeflüster', Interviews, Event-Moderationen und vielem mehr. Ein Kunde sagte mal: 'Wir haben uns für Sie entschieden, weil Sie auf Ihrer Internetseite so erlebbar sind.' Das ist doch das schönste Kompliment!"
Welche Rolle spielt Humor bei deinen Zeremonien und wo setzt du gezielt emotionale Höhepunkte?
„Humor ist für mich absolut zentral! Die meisten Paare wünschen sich eine lockere und fröhliche Atmosphäre, gerade bei der Trauung. Kein steifer Teil wie in der Kirche oder beim Standesamt. Und viele ziehen Humor der Romantik vor. Ich komme aus der Unterhaltungsbranche und weiß, wie man pointiert erzählt, ohne albern zu werden. Ich liebe es, mit einem Augenzwinkern auf die kleinen Eigenheiten der Paare einzugehen. Diese kleinen Macken nenne ich liebevoll 'Special Effects'. Ohne Bloßstellung, dafür mit liebevollem Humor. Das kommt super an! Emotionale Höhepunkte entstehen meist durch sehr persönliche Eheversprechen oder kleine Rituale. Wenn jemand den Mut hat, vor allen Gästen zu sagen, was er oder sie am anderen liebt, dann wird es berührend. Ich helfe dabei, die Balance zwischen Lachen und Rührung genau richtig zu treffen. Und ich halte mich an die Entertainment-Grundregel: Du sollst dein Publikum nicht langweilen! Also: Abwechslung, Pausen, gekonnte Pointen, Musik und Akzente. Und am Ende sind Freudentränen, die durch befreiendes Lachen kullern, immer noch die schönsten. Bei mir wird in den Zeremonien sehr häufig gelacht. Oft ist das Brautpaar selbst erstaunt, wie heiter ihre Freie Trauung war. Mit einer Videoaufzeichnung kann man das dann immer wieder erleben."
Was sagen Brautpaare nach der Feier am häufigsten zu dir? (Die ehrliche Antwort, bitte!)
„Oft gar nichts... zumindest nicht sofort! Die meisten sind komplett durch, voller Eindrücke und müssen den Tag erst mal sacken lassen. Aber ein paar Tage oder Wochen später melden sie sich dann per Mail oder mit einer Bewertung. Am häufigsten schreiben die Paare, dass sie sich total wiedererkannt haben. Dass ihre Geschichte genauso erzählt wurde, wie sie sie erlebt haben. Ein Bräutigam sagte mal: 'Ich habe meinen Namen noch nie so oft gehört wie in deiner Rede.' Das war für ihn erst ungewohnt, dann aber doch sehr schön. 'Ich habe mich voll gesehen gefühlt', meinte er. Und genau das ist es, was ich erreichen will. Viele sagen auch, wie gut sie sich bei mir aufgehoben gefühlt haben, dass ich immer da war: mit Ideen und Lösungsvorschlägen bei allen kleinen und großen Dingen rund um die Vorbereitung. Und dass sie sich stets sehr gut betreut gefühlt haben. Manche haben sogar gesagt, es hätte sich angefühlt, als würden wir uns schon ewig kennen. Ein wunderschönes Kompliment!"
Was wünschst du dir für die Zukunft der Eventbranche und deine eigene Rolle darin?
„Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder mehr Wert auf echte Begegnungen legen. Dass sie rausgehen, Kultur erleben, sich berühren lassen. Ich sehe ein Überangebot, aber auch eine gewisse Übersättigung. Die Wertschätzung für das, was wir auf die Beine stellen, ist nicht mehr selbstverständlich. Besonders im Bereich der freien Trauredner sehe ich eine problematische Entwicklung: Der Markt ist explodiert, und viele Plattformen bilden Redner in wenigen Stunden oder Tagen aus. Aber Moderation ist ein Handwerk! Es braucht Erfahrung, Talent und Reflexionsfähigkeit. Ich wünsche mir mehr Qualität statt Quantität. Mein Leben ist ein Abenteuer, und durch meine Vielseitigkeit wird es nie langweilig. Mal sehen, was als Nächstes kommt. Mir ist immer wieder etwas Neues eingefallen. Aber Hochzeiten werden immer ein fester Bestandteil meines Portfolios bleiben."
Du bloggst regelmäßig auf deiner Website. Wie gelingt es dir, neue Inhalte zu erstellen?
„Ich denke ständig an Geschichten, Erlebnisse, Tipps und Ideen zurück, die ich über all die Jahre gesammelt habe. Was war besonders? Was hat mich berührt? Was könnte anderen helfen? Und was ginge auch besser? Was habe ich aus Fehlern gelernt. Nicht nur bei der Arbeit, sondern im Leben generell. Manchmal reicht ein einziges Wort, das mir jemand zuruft. Neulich sagte jemand 'abnehmender Grenznutzen'. Das habe ich sofort notiert und überlegt, wie ich das auf Hochzeiten beziehen könnte und zack, war die nächste Idee für einen Artikel da! Oft sind es auch Gespräche mit Paaren oder Erlebnisse bei anderen Trauungen, die mich inspirieren. Ich schreibe über Lampenfieber, Freundlichkeit oder wie man seine Beziehung pflegt. Ich habe eine riesige Themenliste und bin selbst immer wieder erstaunt, wie viel da noch kommt. Ich blogge ja zu allen meinen Themenbereichen: Moderation, Event-Management, Hochzeiten, Freie Trauungen, DJ, Fotos und Videoproduktion, Fernsehen und mehr."
Welche Themen kommen bei deinen Leserinnen und Lesern besonders gut an?
„Es ist sehr ausgeglichen. Die Mischung aus Unterhaltung, Tipps und persönlichen Gedanken funktioniert gut. Besonders beliebt sind Beiträge, die über den Tag hinausdenken, zum Beispiel: 'Wie führt man eine gelingende Ehe?' oder 'Was bleibt, wenn die Blumen verwelkt und die Ringe glänzen?' Die Leser mögen es, wenn ich ehrlich bin, aus dem Nähkästchen plaudere und auch mal etwas Persönliches einfließen lasse. Dann merke ich, dass eine echte Verbindung entsteht. Manchmal überlege ich lange, ob ich so ehrlich sein soll, aber dann reifen die Ideen, und ich ergänze die Beiträge über Wochen, bis sie richtig rund sind. So war es zum Beispiel bei 'Was ist besser: Konkurrenz oder Kooperation? Meine Erfahrungen in der Kulturbranche'. Der Artikel hat es sogar sofort in 'Google Discovery' geschafft! Das freut mich natürlich und gibt mir neue Energie!"
Und zum Schluss: Was möchtest du mit deinen Worten hinterlassen; bei Hochzeiten wie bei Abschieden?
„Ich wünsche mir, dass meine Worte in den Herzen der Menschen etwas bewegen. Bei Hochzeiten wie bei Trauerfeiern soll klar werden, wie schön das Leben ist. Und wie kurz. Ich möchte zeigen, dass wir jeden Moment feiern sollten, dass wir dankbar sein können und müssen! Für das, was ist, was war und was noch kommt. Egal ob beim Ja-Wort oder beim Abschiednehmen: Ich möchte erinnern, berühren und Mut machen. Jeder Tag ist eine Chance, das Leben zu feiern. Lasst uns das Beste daraus machen."
Vielen Dank für das Interview, lieber Oliver!