- traucheck Redaktion
Die Planung der standesamtlichen Hochzeit
Wenn Paare an ihre Hochzeit denken, so haben sie für gewöhnlich eine rauschende Feierlichkeit mit allen Verwandten und Freunden sowie auch liebgewonnenen Freunden im Sinn. Die Braut sieht sich selbst als märchenhafte Prinzessin in einem wunderschönen Kleid während hingegen der Bräutigam in erster Linie an die Feier an sich denkt. Nur zu gern wird dabei der Umstand vergessen, dass der standesamtliche Part bei der Hochzeit genauso zu der Hochzeitsfeier gehört wie die kirchliche Hochzeit und dass die standesamtliche Trauung natürlich auch geplant werden muss. Anders als bei der kirchlichen Feierlichkeit ist die Hochzeit vor dem Standesamt rechtliche Voraussetzung dafür, dass die Ehe in Deutschland überhaupt als solche anerkannt wird und dementsprechend muss die Planung des standesamtlichen Hochzeitsaktes natürlich passend sein.
Wir hatten das Glück mit Marion, die im Hauptberuf Standesbeamtin ist, reden zu können. Sie gibt euch nachfolgend die besten Tipps zum Ablauf eures großen Tages.
Wenn ihr den schönsten Tag eures Lebens plant, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie ihr eure Liebe feiern könnt und es fällt nicht jedem Brautpaar leicht, sich für eine Variante zu entscheiden.
Ob ihr euch eure Trauung eher in einer Kirche oder vielleicht auf einer Wiese vorstellen könnt, bleibt dabei ganz euch beiden überlassen. Gestaltungsmöglichkeiten gibt es heute so viele, wie nie zuvor und ihr habt die Qual der Wahl, ob ihr euren gemeinsamen Lebensweg mit einer freien, einer kirchlichen oder mit einer standesamtlichen Trauung beginnen möchtet.
Alles ist möglich, doch ganz gleich für was ihr euch am Ende entscheiden werdet, um auch rechtlich verheiratet zu sein, ist der Gang zum Standesamt ein Muss.
Und auch dieser besondere Moment will natürlich geplant sein.
Wann und wie sollte man beginnen
Als erstes solltet ihr euch unbedingt beim Standesamt eures Wohnsitzes erkundigen, welche Dokumente für die Anmeldung eurer Eheschließung erforderlich sind. Verlasst euch dabei bitte nicht auf die Auskünfte von Freunden oder Bekannten, nicht immer sind sie richtig.
Es ist für alle Beteiligten ärgerlich, wenn man die Eheschließung beim Standesamt anmelden möchte und dann erst dort erfährt, dass doch noch etwas fehlt und man dann noch einmal wiederkommen muss.
Bei zwei ledigen Deutschen, die auch in Deutschland geboren sind, ist der Aufwand gering. Es genügt die beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister und sofern einer der beiden Verlobten nicht am Ort der Anmeldung wohnhaft ist, ist noch eine erweiterte Melderegisterauskunft nötig.
Eure Personalausweise solltet ihr natürlich dabei haben und sofern nur einer von euch beiden anmeldet, ist eine spezielle Vollmacht unerlässlich. Das war es in diesem Fall dann auch schon!
Doch nicht immer ist es so einfach.
Bei Geschiedenen oder Verlobten mit ausländischen Staatsangehörigkeiten sieht es dann schon ganz anders aus und ich rate dringend dazu, euch zuvor beim Standesamt eures Wohnsitzes zu erkundigen, was alles benötigt wird.
Eure standesamtliche Trauung könnt ihr frühestens 6 Monate vor eurem geplanten Hochzeitsdatum anmelden und wenn ihr euch bereits auf ein bestimmtes Datum festgelegt habt, solltet ihr euch unbedingt frühzeitig darum kümmern um sicher zu gehen, dass der favorisierte Tag noch verfügbar ist.
Besonders in den Sommermonaten sind viele Termine sehr schnell ausgebucht und auch die Brückentage erfreuen sich bei den Brautpaaren immer größerer Beliebtheit.
Wenn euch alle erforderlichen Dokumente vorliegen, könnt ihr mit dem Standesamt einen Termin zur Anmeldung eurer Eheschließung vereinbaren. Bei diesem Termin lernt ihr oftmals schon eure Standesbeamtin oder euren Standesbeamten kennen und könnt vielleicht schon einmal einen ersten Blick in das Trauzimmer werfen. Ihr werdet über die Möglichkeiten der Namensführung in der Ehe beraten und könnt alle Fragen stellen, die euch zum Ablauf eurer Trauung einfallen.
Wenn euch das Trauzimmer im Rathaus nicht zusagt, scheut euch nicht nachzufragen, ob es auch noch andere Trauorte in der Gemeinde gibt. Viele Standesämter bieten mittlerweile mehrere Örtlichkeiten für Trauungen an, manchmal auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten.
Ihr seid übrigens auch nicht auf euer Wohnsitzstandesamt festgelegt. Wenn ihr euch etwas anderes wünscht, als das, was das heimische Standesamt anbietet, seht euch einfach im Internet um. Fast alle Standesämter haben eine eigene Homepage und gewähren dort auch Einblicke in ihre Trauzimmer. Wenn ihr dann etwas passendes gefunden habt, nehmt Kontakt mit dem jeweiligen Standesamt auf und sichert euch euren Wunschtermin. Das Standesamt eures Wohnsitzes wird euch sicher gerne behilflich sein und eure Unterlangen dann an die Kollegen am Ort eurer Eheschließung übersenden.
Mit eurer Anmeldung könnt ihr nämlich heiraten, wo ihr wollt! Bei jedem Standesamt in Deutschland!
Wie geht es dann weiter
Den weiteren Ablauf der Zeremonie besprecht ihr dann anschließend mit dem Standesbeamten eures Wunschortes.
Auch eine standesamtliche Trauung kann übrigens sehr schön gestaltet werden und ist nicht zwangsläufig ein formaler Akt, sondern meist ein sehr schöner Moment, den ihr niemals vergessen werdet. Auch wenn ihr im Anschluss eine freie oder kirchliche Trauung geplant habt, ist doch eure standesamtliche Trauung ebenfalls ein ganz besonderer Augenblick, denn dort werdet ihr das erste Mal JA zueinander sagen. Wenn ihr ein bestimmtes Lied hören möchtet, euch ein persönliches Treueversprechen geben wollt oder jemand aus eurem Umfeld gerne etwas sagen möchte, nehmt Kontakt zum Standesamt auf und fragt einfach nach, was sich realisieren lässt.
Bedenkt dabei aber bitte immer, dass es sich dabei nicht um eine freie Trauung, sondern streng genommen um eine Beurkundung handelt. Es steht kein Dienstleister sondern eine Amtsperson vor euch und sowohl der Zeitrahmen als auch ein gewisser Ablauf sind in aller Regel vorgegeben. Bestimmt wird man sich aber bemühen, so gut es geht auf eure Wünsche einzugehen.
Ob ihr eure Trauung mit Freunden und Familien teilen möchtet oder ob dieser Moment nur euch beiden gehören soll, entscheidet ihr alleine, ebenso ob ihr Ringe tauschen werdet oder nicht. Selbst Trauzeugen sind heute nicht mehr erforderlich. Ich persönlich empfinde es immer als eine absolute Bereicherung, wenn auch andere Menschen daran teilhaben dürfen und sich mit euch freuen. Da wird nach dem Brautkuss kräftig applaudiert, nach der Zeremonie umarmt und gratuliert und es entsteht immer eine festliche und manchmal sehr emotionale Atmosphäre. Oftmals haben Freunde und Verwandte vor dem Rathaus einen Sektempfang vorbereitet und bevor es zur anschließenden Feier geht, wird erst einmal auf das Wohl des Brautpaares angestoßen.
Ich erlebe aber auch immer wieder Paare, die am Vormittag nur zu zweit kommen, weil sie am Nachmittag ihre freie oder kirchliche Trauung feiern werden und die standesamtliche ein ganz intimer Moment sein soll, der nur ihnen beiden gehört. Es gibt diesbezüglich kein richtig oder falsch! Das wichtigste ist, dass ihr eure Liebe genau so feiern könnt, wie ihr es euch wünscht, denn es ist euer Tag.
Ich wünsche euch eine wunderschöne standesamtliche Trauung und alles Glück dieser Erde für euren gemeinsamen Weg!
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